Sardinien bietet zahlreiche grandiose Aussichtspunkte in der Natur. Fünf Vorschläge von Süden bis Mitte, wo es großartige Panoramen zu bestaunen gibt.
Top 1 Torre di Porto Giunco – Grandiose Küstenlinie
Der Hügel auf dem die Ruinen der Torre di Porto Giunco thronen, ist der Hausberg der Villasimiesi. Der Aufstieg ist kurz und die Aussicht fantastisch! Der Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert ist ein idealer Ort, um den Blick über das Capo Carbonara wandern zu lassen. In den 1950er Jahren gelangte der trutzige Wehrturm durch den deutschen Schriftsteller Ernst Jünger (1895-1998) zu einiger Berühmtheit. Jünger siedelte sich in dem bis dahin weltabgeschiedenen Villasimius an und schrieb sein Werk „Am Sarazenenturm“, für das er 1956 mit dem Literaturpreis der Stadt Bremen ausgezeichnet wurde. Gewohnt hat Jünger damals im Gasthaus Stella d’Oro, dass es bis heute gibt. Der Weg zum Turm startet in der Bucht von Porto Giunco oder an der Cava Usai.
Top 2 Belvedere di Nebida – Aussichtspunkt mit Erzwaschanlage
Beeindruckende Aussichtspunkte in der Natur findet man auch an der Südwestküste von Sardinien. Ein Juwel unter den Panoramaplätzen ist das Belvedere von Nebida, westlich von Iglesias. Von dem kleinen Weg, der den Hügel umrundet, beherrschen das Meer, der Pan di Zucchero und die Ruinen einer Erzwaschanlage (Laveria Lamarmora) das Blickfeld. Eine gute Einkehrmöglichkeit bietet das Restaurant 906 Operaio. Im 20 Jahrhundert wurden dort die Munitionen für das nahegelegene Bergwerk gelagert. Heute kann man hier mit traumhaftem Ausblick bei einer Pizza und einem Glas Wein sitzen. Besonders romantisch ist es zum Sonnenuntergang, wenn die Hitze langsam nachlässt und die Sonne im Meer versinkt.
Top 3 Castello di Quirra – Burgruine mit 360° Panoramablick
Wer sich den an der Südostküste liegenden Monte Cudias hinauf quält, wird nicht nur mit den Ruinen einer mittelalterlichen Burg, sondern auch mit einem fantastischen 360-Grad-Panorama-Blick entschädigt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Strand von Murtas thronen die Überreste der Burg von Quirra (296 Meter) hoch über dem Meer. Ihre Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück als die befestigte Burg von den Richtern des Judikats Cagliari errichtet wurde. Im 14. Jahrhundert geriet das Kastell unter die Herrschaft der Pisaner, später unter die Kontrolle Aragons. Wie das Castello di Quirra damals aussah, lässt sich heute lediglich erahnen, denn die Burg hat nur als Ruine überdauert. Trotzdem ist der Aufstieg für alle, die Einsamkeit und grandiose Ausblicke suchen, überaus lohnend.
Top 4 Torre di Cala Domestica – Lunare Landschaft
Tolle Aussichtspunkte in der Natur gibt es auch nördlich des Belvederes von Nebida an der Cala Domestica. Auf dem niedrigen Vorgebirge, dass die tief ins Landinnere reichende, schmale, lang gestreckte Bucht vor kräftigem Wind schützt, steht ein einsamer, dicker Wachturm mit atemberaubendem Fernblick auf das tiefblaue Meer. Der karstige Boden drumherum ähnelt einer Mondlandschaft in warmen Beigetönen. Bis heute konnte nicht festgestellt werden, wann die 11 Meter hohe Torre di Cala Domestica gebaut wurde. Ein erster amtlicher Eintrag ist im Jahr 1577 zu finden. Doch dann taucht der Turm aus Kalkgestein bis 1798 nicht mehr auf. Wer hinter den Ruinen einiger Lagerhallen, in denen einst die Erze aus den Gruben der Umgebung aufbewahrt wurden, den staubigen Pfad zur Warte hinaufkraxelt, wird mit einem fantastischen Blick auf die sandige Bucht belohnt.
Top 5 Gennargentu – Das Dach der Insel
Mächtige Schieferberge, weite Täler und eine reiche Pflanzenwelt: Der Gennargentu gehört zu den faszinierendsten Gegenden im Inland von Sardinien. Die Wanderung auf die Punta La Marmora (1834 Meter), den höchsten Gipfel der Insel, gilt vielen als Sensation. Besonders schön, ist die Bergtour zum Sonnenaufgang. Dann kann man aus fast zwei Kilometern Höhe beobachten, wie die Sonne langsam über den Gipflen aufgeht. Der höchste Berg ist nach dem piemontesischen General und Naturforscher Alberto Ferrero della Marmora benannt, der das Gebirgsmassiv im 19. Jahrhundert vermessen hatte. Wer dem Gennargentu einen Besuch abstatten und bis zum Gipfel wandern möchte, sollte in Desulo (Località S’Arena 1510 Meter) starten. Der schöne Wanderweg (Sentiero 721) führt zu den Ruinen der Berghütte „La Marmora“ (wer den Sonnenaufgang erleben möchte, kann hier sein Nachtlager aufschlagen) und weiter zum Arco Gennargentu. Dort windet sich der Pfad (Sentiero Italia, SI) bis zum La-Marmora-Gipfel hinauf.