In San Teodoro stehen Naturerlebnisse und Badespaß im Vordergrund. Das ehemalige Fischerdorf knapp 30 km südöstlich von Olbia besitzt drei atemberaubende Sandstrände mit puderzuckerfeinem Sand und herrlichen Blick auf die majestätisch aus dem hellblauen Meer aufragende Tavolara-Insel.
An karibisch anmutenden Stränden die Wellen plätschern hören? Auf einsamen Pfaden Spazierengehen und in unberührter Natur Vögel beobachten? An versteckten Kraftplätzen Energietanken? San Teodoro und die Nordostküste von Sardinien erfüllen viele Urlaubsträume – vor allem in der Nebensaison. Die beste Reisezeit für den im Sommer sehr vollen und hektischen Küstenstrich sind der Mai und Juni oder der September und Oktober.
Saison E wie Erholung
Was natürlich in erster Linie mit den unglaublich schönen Sandbändern zu tun hat, an denen man hier liegen oder spazieren kann. In San Teodoro grenzt eine der schönsten Küsten für Badeurlauber und Strandwanderer an das Tyrrhenische Meer. Neben dem ehemaligen Fischerdorf liegt beispielsweise ein kilometerlanges Sandband mit endlos viel Platz zum Sonnenbaden, Sandburgenbauen, Joggen oder Schlendern: die Spiaggia La Cinta. Eine riesige Lagune säumt den endlos langen, puderzuckerweißen Strand. Im Vordergrund ragt die Insel Tavolara aus dem spiegelglatten Meer. Im Hintergrund blüht die duftende Macchia. Stark gekrümmter Wacholder, Mastixsträucher und Baumheidegewächse recken sich der Sonne entgegen. Binsengräser rascheln im Wind und in den dichten Strohblumenbüschen knistert es. Im Mai steht die Zeit am Strand von La Cinta still. Keine Hektik. Kein Kindergebrüll. Keine Strandverkäufer. Nur hin und wieder rauschen ein paar schnaufende Jogger vorbei. Reiher krächzen und der noch frische Morgentau perlt von Ginster und Strandlilien.
Zwei weitere Ikonen unter San Teodors Stränden sind die Spiaggia Lu Impostu und die Bucht Cala Brandinchi. Lu Impostu liegt rund sieben Kilometer nördlich von La Cinta. Die etwa ein Kilometer lange karibische Schönheit erstreckt sich hinter der Landzunge von Puntaldìa. Sie ist von wild blühenden Lilien, Mariendisteln und Mimosen sowie duftender Macchia-Vegetation umrandet. Im Hintergrund staken rosafarbene Flamingos durch die brackige Lagune von Catranzolu. Im Frühling sind Badelakengewusel und Kindergebrüll auch in Lu Impostu völlig unbekannt. Nur ein paar einsame Sonnenanbeter sowie ein verwaister Sonnenschirm oder ein Plastikeimerchen erinnern daran, dass es sich bei dieser Bucht um einen der beliebtesten und schönsten Strände Sardiniens handelt, an dem die Natur ein kleines Schmuckstück geschaffen hat.
Ein ganz kleines Stückchen weiter nördlich von Lu Impostu liegt die karibisch anmutende Cala Brandinchi. Das schmale Band aus hellem, sehr feinem Sand, das sich hinter der Landspitze Punta Capicciolu ausdehnt, ist zum Teil von einem kleinen Pinienwald und niedrigen Dünen umgeben. Er wird hier und da von ein paar Granitfelsen unterbrochen und grenzt im Hintergrund an die seichte Lagune von Cala Brandinchi. Vom Strand hat man einen einmaligen Blick auf die imposante Tavolara-Insel, die wie ein gigantischer Fischsaurier aus der Urzeit aussieht.
Heiliges Wasser
Noch vor Sonnenuntergang empfiehlt sich ein Abstecher zum Brunnentempel Sa Testa bei Olbia. Die heilige Stätte aus der späten Bronze– bzw. frühen Eisenzeit ist 17,4 Meter lang und rund 3200 Jahre alt. Schäfer auf der Suche nach Wasser hatten sie in den 1930er Jahren an der Straße nach Pittulongu entdeckt. Die Geschichte des zwischen sanften Hügeln liegenden Kraftortes lüftete der italienische Archäologe Francesco Soldati. Spatenstich für Spatenstich entdeckte er 1938 auf einem Terrain mit leichtem Gefälle einen kreisrunden Hof und eine trapezförmige Vorhalle aus behandelten Granit-, Trachyt- und Schieferblöcken. Außerdem eine Treppe und einen Tholos, der die Quelle umfasst. Denkbar ist, dass der 8,3 x 7,4 Meter große, gepflasterte Innenhof, der von einem unterirdisch geführten Wasserlauf durchquert wird, der Ort für die Rituale um das lebensspendende Element Wasser war. Dahinter befand sich der trapezförmige, von einem Rinnstein durchzogene, gepflasterte Vorhof, an dessen Ende sich eine nach unten, zur Quelle führende Treppe mit 17 Stufen öffnet. Die kreisrunde Brunnenkammer in der das Wasser aufgestaut wurde, hat einen Durchmesser von 1,2 Metern. Sie wurde von einem Rundbau bedeckt, von dem aber nur noch Granitblockschichten bis zu einer Höhe von 5,2 Metern erhalten sind. Besonders schön ist es hier in den Abendstunden, wenn die Sonne am Horizont niedergeht. Dann ist die Stille in der Talmulde betörend, es duftet nach würziger Macchia und man kann der Sonne beim Untergehen zuschauen. Das ist wie geschaffen für einen entspannten Abend!
Mehr Informationen zu San Teodoro gibt es unter www.santeodoroturismo.it.