Endlich Frühling auf Sardinien. Die Mittelmeerinsel blüht in Hellrosa, Mimosen-Gelb und leuchtendem Rot. Im Frühling geben sich die einsame Marmilla und Trexenta in der Süd-Provinz Sardiniens kunterbunt. Neben Tulpen gibt es auch Felsengräber zu entdecken.

Frühling auf Sardinien: Tulpen zum Seberpflücken in Turri und Pimentel

Jedes Jahr im Frühling zieht es viele Sarden in die Regionen der Marmilla und der Trexenta, um die blühenden Tulpenfelder zu sehen. Das größte Feld der Insel gibt es in Turri, ganz in der Nähe der berühmten Nuraghen-Festung „Su Nuraxi“ bei Barumini.

Mehr als 500.000 Tulpen 70 verschiedener Sorten strahlen im „Parco Beranu Froriu“ im Frühling auf Sardinien um die Wette. Wann genau die Blüte beginnt, ist naturgemäß von den jeweiligen Wetterbedingungen abhängig. In den meisten Jahren beginnt die Blüte auf den Tulpenfeldern Anfang März, die Hauptzeit liegt allerdings im April. Ab Mai erblühen auf den weiten Feldern in Turri bis Anfang Juni auch Iris, Pfingstrosen, Narzissen, Hyazinthen und mehr als 5000 Rosen. Eintritt: 9 Euro, Tulpe 1,50 Euro/Stück. Im Eintrittspreis inbegriffen ist ein Topf mit Tulpenknollen.

Eine große Auswahl an wunderschönen Tulpen gibt es auch auf dem Blumenpflück-FeldIl Giardino di Lù“ in Pimentel zwischen Guasila und Ussana. Maria Fois hat das Tulpenfeld mit 250.000 Tulpen 2016 ins Leben gerufen, als ihre Tochter Luena im Alter von 37 Jahren den Kampf gegen den Eierstockkrebs verlor. Die besonders tückische Krankheit entsteht schleichend und wird meistens zu spät entdeckt. Das Problem: Eine Früherkennungsuntersuchung gibt es nicht. Mit ihrem „Garten“ macht Fois seitdem sardinienweit auf die Situation krebskranker Frauen und die dringend notwendige Früherkennung aufmerksam. Eintritt: Frei, die Tulpen können gegen eine Spende zugunsten der Eierstock-Krebsforschung gepflückt werden.

Fotolocation Tulpenfelder

Auch zahlreiche Instagrammer stürmen die Tulpenfelder, die im Frühling zu den Topzielen zählen. Hier schießen sie vor farbflimmernder Kulisse unter dem Hashtag #tulipselfie großartige Bilder mit individuell zusammengestellten Sträußen. Doch nicht immer gelingt die Kombination von leuchtenden Blüten und selfiegetriebenen Ausflüglern. Immer wieder verzeichnen die Tulpengärtner Verluste durch Besucher, die ihre Blumenrabatten zerstören, um zu fotografieren. Deshalb ganz wichtig: Bitte fotografiert, genießt und pflückt die Tulpen, ohne die Felder zu zerstören!

Stippvisite zu den Domus de Janas von Corongiu und s’Acqua Salida in Pimentel

Wer neugierig ist auf archäologische Orte, der sollte nach einem Besuch der Tulpenfelder zu den Felsengräbern von Corongiu und s’Acqua Salida in Pimentel fahren. Bei Ausgrabungen in den 80er Jahren stellte die Archäologin Emerenziana Usai fest, dass auf der heutigen Anhöhe von Pranu Efisi in zwei Sandsteinblöcken gleich mehrere Felsengräber aus der frühen Jungsteinzeit (3200-2800 v. Chr.) liegen, die in der älteren Bronzezeit (1800-1600 v. Chr.) aufgelöst und neu belegt wurden. Die sogenannten Domus de Janas, sind aus dem Gestein gehauene Gräber mit einem oder mehr Räumen, in deren Wänden Nischen für die verstorbenen Familienmitglieder eingelassen waren.

Info

Ihr seid im Frühling auf Sardinien? Preise, Öffnungszeiten und mehr Informationen zu den Tulpenfeldern zum Selbstschneiden gibt es unter Tulipaniinsardegna und Ilgiardinodilu.