Die Costa Rei ist rund zehn Kilometer lang und gilt als eines der schönsten Strandparadiese der Insel. Und das mit Recht. Duftende Wacholderbüsche schützen das Sandband an der Südostküste von Sardinien, azurblau bis türkisgrün schimmert das Meer, goldgelb der Sand.
Die Costa Rei (Königsküste) ist für ihren circa zehn Kilometer langen, goldgelben Bilderbuchstrand berühmt, der sich bogenförmig vom bizarr geformten und vom Meer glatt gewaschenen Scoglio di Peppino bis zur abgeschiedenen Landzunge Capo Ferrato zieht. Das Strandparadies an der Südostküste von Sardinien ist ein Urlaubsziel ohne große historische Sehenswürdigkeiten. Selbst der Name wurde in den 1960er Jahren neu erschaffen. Costa Rei hieß früher Piscina Rei, denn auf den alten Militärkarten wurde dieser Küstenabschnitt nur mit dem Namen eines kleinen Lagunensees geführt.
Ferienort vom Reißbrett
Der Aufstieg der Costa Rei ist die Geschichte des Belgiers Guido Van Alphen, der 1962 ins Immobiliengeschäft einstieg und mit dem Tourismusprojekt „Costa Rei“ pleiteging. Er berichtet, er habe vor gut 58 Jahren als 23-Jähriger nach dem Vorbild Karim Aga Khans, der die Costa Smeralda vom Reißbrett schuf, erstmals die abgeschiedene Königsküste erkundet. Damals sagten sich an dem Küstenabschnitt südlich von Muravera nur ein paar Schäfer und viele Kühe gute Nacht. Wie so oft in solchen Fällen floss mit der Insolvenz des Vaters im Jahr 1967 kein Geld mehr und Van Alphens Projekt wurde zum finanziellen Albtraum. Er verkaufte an die Belgier Yvan Verschelden und Herman Taillieu, die den Ort schließlich aus dem Boden stampften. Während der Zugang zum Meer in den 1960er Jahren wegen der fehlenden Straßen eine beschwerliche und abenteuerliche Reise gewesen sein muss, ist heute in der Saison alles auf größtmögliche Bequemlichkeit ausgerichtet. Neben Läden, Supermärkten, Friseur- und Beautysalons gibt es immer mehr Restaurants, Pizzerien und Bars. Glücklicherweise hat man an der Costa Rei gelernt, den Sardinien-Urlaubern nicht zu viel Beton zuzumuten. Es dominieren moderne Residence-Anlagen mit wenigen Etagen, Villen und Ferienapartments.
Ein Kap und drei Strandabschnitte, die Träume erfüllen
Feinkörniger, goldgelber Strand, soweit das Auge reicht: Monte Nai, der etwa acht Kilometer lange Hauptstrand der Costa Rei hat es Strandgängern, Wasserratten und Sandburgen-Bauern angetan. Das Wasser schimmert azurblau, dazwischen liegen wie hingetupft kleine Felsen im weichen Sand, mehrere Beach Bars versorgen die Sonnenanbeter und Schwimmer. An dem flach abfallenden Sandband, das über mehrere Stichstraßen zu erreichen ist, finden vor allem Familien mit Kindern ihr Urlaubsglück. In der Hochsaison zählt er zu den überlaufenen Stränden. Dann liegt man dicht an dicht auf Handtüchern oder Liegen unter Sonnenschirmen.
Besonders hoch im Kurs steht auch der lange und vor allem breite Abschnitt von Piscina Rei mit Bars und Sonnenschirmverleih nördlich von Monte Nai. Azurblau bis türkisgrün schimmert das glasklare Meer, goldgelb der weiche Sand. Hinter dem Sandstreifen liegt ein kleiner Lagunensee, in dem sich im Frühling und Winter auch seltene Vogelstimmen belauschen lassen. Dieses selbst zur Saison ruhigere Plätzchen ist über mehrere staubige Stichstraßen zu erreichen. Einziger Haken: Der Strand fällt etwas steiler als in Monte Nai ab.
Nicht weniger eindrucksvoll sind die Bucht von Porto Pirastu und das einsame Capo Ferrato. Zugegeben: Am zerklüfteten Kap ist der Sand nicht schöner als in Monte Nai oder in Piscina Rei, doch die an der Grenze zwischen den dunkleren Basaltstränden im Norden und den hellen Sandstreifen der Costa Rei gelegene unberührte Landspitze darf bei einem Strandbesuch an der Königsküste einfach nicht fehlen. Auf dem 51 Meter hohen Capo Ferrato blinkt ein Leuchtturm, der hier 1925 erbaut wurde.
Mehr Informationen zur Costa Rei gibt es auf der offiziellen Seite der Region Sardinien.